Die beiden Case Managerinnen Anna Humbert und Edelgard Klassen mit dem Leiter Prof. Dr. Peter Douglas Klassen, Vorstandsvorsitzenden Dr. Arno Schumacher und Geschäftsführer/ReKo-Projektleiter Thomas Nerlinger vor dem ZAP-X-Gebäude im Bonifatius Hospital in Lingen, von links (Fotos: Bonifatius Hospital).
Das ZAP-X Zentrum des Bonifatius Hospitals unter der Leitung von Prof. (UCPY) Dr. (PY) Peter Douglas Klassen war die erste Klinik in Deutschland und Europa, die die innovative stereotaktische Strahlenchirurgie (SRS) ZAP-X® zur Behandlung von Hirntumoren und –metastasen bereits seit März anbieten kann. Zur offiziellen Segnung, die aufgrund der Pandemie erst drei Monate nach den ersten Behandlungen stattfand, kam sogar der Erfinder der Technologie, Prof. Dr. John Adler aus Kalifornien. „Das ZAP-X ist eine Revolution in der Behandlung von Menschen mit Hirntumoren!“ Mit dem ZAP-X könne man weltweit vier bis fünf Millionen Menschen pro Jahr behandeln. In den USA wurden bereits 150 Hirntumor-Patienten seit 2019 behandelt.
Vereinsvorsitzender Dr. Arno Schumacher schlug in seinem Grußwort eine Brücke zwischen dem modernen Therapieverfahren und der Versorgung der oftmals tumorerkrankten Patienten über das sektorenübergreifende Case Management im ReKo-Projekt, an dem sich auch das Bonifatius-Hospital beteiligt. „Immer schon soll der Mensch im Vordergrund medizinischer Behandlung stehen. Das gelingt nicht immer, aber dieses neue Großgerät stellt ein Glanzstück dar. Diese Schnittstelle zwischen Hightech-Medizin-Großgerät und dem ReKo-Projekt unseres Vereines sei nur kurz angesprochen. Frau Klassen selbst ist Case Managerin und bringt ihre Kompetenz hier vor Ort im Bonifatius-Hospital ein, ebenso wie Anna Humbert als eine unserer ReKo-Case-Managerin für den Projektpartner Bonifatius-Krankenhaus hier am ReKo-Standort. Das Projekt ist auf die Entwicklung einer innovativen für die Zukunft dauerhaft besseren Pflegeversorgung ausgelegt. Ich möchte die große Bedeutung gemeinsamer Patientenversorgung hervorheben und mit ReKo-Case-Management einen Lichtstrahl am Horizont zeichnen in Richtung Gemeinsamkeit bei respektvoller Therapie und intensivierter individueller Begleitung der Patienten über die spezielle Therapie hinaus.“
Geschäftsführer Ansgar Veer unterstrich: „ZAP-X ist eine konsequente und spezialisierte Weiterentwicklung des CyberKnife, ohne Bunker bei verbesserter Technik und Sicherheit – Sie, Herr Prof. Dr. John Adler, machten Strahlenchirurgie für uns möglich! Vielen Dank dafür!“ Und er dankte auch für das Vertrauen in die medizinische Expertise von Neurochirurg Prof. Dr. Klassen, so dass das erste ZAP-X Europas in Lingen aufgestellt wurde.
Tumore und Metastasen im Gehirn können durch eine hohe und präzise Bestrahlung bei maximaler Schonung des umliegenden gesunden Gewebes behandelt werden. Die Therapie ist schmerzfrei. Eine Narkose ist nicht erforderlich. Die ambulante Behandlung ermöglicht den Patienten die Rückkehr in das gewohnte Umfeld bereits am gleichen Tag.
Berichten konnten davon auch die bereits die mit dem ZAP-X behandelten Patienten, die zur Feier geladen waren. Der europaweit erste Patient, der im ZAP-X Zentrum Lingen behandelt wurde, lief bereits sechs Wochen später einen Halbmarathon.
Prof. Dr. Klassen dankte allen an der Realisierung dieses Projektes, insbesondere der Strahlentherapiepraxis Meppen und der Klinik für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie der Uniklinik Köln als Kooperationspartnern. Zudem den Physikalisch-Technischen Werkstätten Dr. Pychlau GmbH, sowie dem gesamten ZAP-Surgical und ZAP-X Team des Bonifatius Hospitals.
Im Boni konnten schon viele hausragende Projekte initiiert und bauliche wie medizinische Meilensteine erfolgreich umgesetzt werden. Veer führte weiter aus: „Und jetzt werden wir auch noch spacig! Oder wie Prof. Dr. Klassen manchmal salopp sagt, jetzt haben wir eine Zauberkugel. Aber es ist kein Zauber. Kein Trick. Keine Illusion. Sondern heute ist eine Vision Realität geworden.“
Vorstellung des ZAP-X als Video
Quelle: Bonifatius Hospital Lingen gGmbH, Lingen