Osnabrück, 3. April 2025. Die Gesundheitsregion EUREGIO hat im Rahmen einer Klausurtagung von Vorstand und Beirat wichtige strategische Themen zur Weiterentwicklung des Vereins und zur Zukunft der regionalen Gesundheitsversorgung diskutiert.
Gastgeber war die Gesundheitsregion EUREGIO in den Räumlichkeiten des Präsidiums der Hochschule Osnabrück, deren Präsident Prof. Dr. Alexander Schmehmann die Teilnehmenden mit einem Grußwort willkommen hieß: „Die Hochschule Osnabrück freut sich sehr, die Gesundheitsregion EUREGIO am Hochschulstandort in Osnabrück als Mitglied willkommen zu heißen. Als bedeutende Playerin im akademischen Angebot der Gesundheitsberufe sowie der angewandten Gesundheitsforschung ist es unserer Hochschule ein großes Anliegen, die Gesundheitsregion in Zukunft aktiv mitzugestalten.“
Im Zentrum der Tagung standen Impulsvorträge hochrangiger Vertreter aus Politik, Gesundheitswesen und Wissenschaft. Der Niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Dr. Andreas Philippi, zugleich Vorsitzender des Beirats, eröffnete die Veranstaltung mit einem Beitrag zum aktuellen Stand der Krankenhausreform und deren Bedeutung für die Versorgungsregion 8 sowie Gesundheitsregion EUREGIO. Er betonte die Notwendigkeit einer realitätsnahen Umsetzung, die nicht nur auf zentralen Daten, sondern auch auf Erfahrungen vor Ort basieren müsse. „Ich freue mich, dass die Gesundheitsregion EUREGIO eine Kultur der Zusammenarbeit und Kooperation lebt und weiter ausbauen möchte. Das Gesundheitssystem in Gänze und die Krankenhauslandschaft im Besonderen stehen unter enormen Veränderungsdruck. Kooperationen zwischen Krankenhäusern sind das Mittel der Wahl, um die Versorgung der Bevölkerung zu sichern und den Trägern eine beplanbare Finanzierung zu ermöglichen. Die Gesundheitsregion EUREGIO geht hier mit gutem Beispiel voran. Ich begrüße sehr, dass das Engagement nicht ausschließlich auf die Gesundheitseinrichtungen im engeren Sinne ausgerichtet ist, sondern auch verstärkt die Zukunftschancen von Jugendlichen in den Blick nehmen möchte. Dabei geht es natürlich um den Fachkräftemangel, aber auch um soziale Aspekte und Bildungsteilhabe. Auch in Zukunft werde ich die Gesundheitsregion EUREGIO tatkräftig unterstützen“, so Minister Dr. Philippi.
Regionale Kooperationen im Fokus
Ein weiteres zentrales Thema war die Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Osnabrück und den Nils Stensen Kliniken, vorgestellt durch die beiden Geschäftsführungen Frans Blok und Christina Jaax. Beide betonten die Bedeutung vernetzter Versorgungsstrukturen zur Sicherstellung einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in der Region: „Die geplanten Kooperationsaktivitäten zwischen dem Klinikum Osnabrück, dem Marienhospital und dem Franziskushospital Harderberg sind ein bedeutender Schritt, um die medizinische und pflegerische Versorgung in der Region langfristig zu sichern und nachhaltig zu verbessern. Gemeinsam bündeln wir unsere Stärken, schaffen Synergien und stellen uns den Herausforderungen des Gesundheitswesens mit vereinten Kräften. Unser erklärtes Ziel ist es, den Menschen in Osnabrück und Umgebung eine moderne, qualitativ hochwertige und wohnortnahe Medizin auf höchstem Niveau zu bieten.“
Der Vorstandsvorsitzende der Gesundheitsregion EUREGIO, Dr. Arno Schumacher, reflektierte in seinem Beitrag die Rolle des Vereins in der aktuellen Reformlandschaft. Er plädierte für eine stärkere Einbindung regionaler Expertise in politische Entscheidungsprozesse und stellte zugleich neue Impulse für die Vereinsarbeit vor: „Was wir in 14 Jahren aufgebaut haben, wollen wir nicht nur fortführen, sondern gezielt weiterentwickeln – mit konkreten Projekten, die Menschen helfen und unsere Mitglieder motivieren. Anknüpfend an unsere bisherigen Projekte Dorfgemeinschaft 2.0 (Projektträger Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF), Apotheke 2.0 (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft – BMEL), Regionales Pflegekompetenzzentrum – ReKo (Bundesministerium für Gesundheit – BMG und Gemeinsamer Bundesausschuss – GBA) und Regionales Forum Leitender Mediziner (ReFoMed).“
Jugend fördern – Fachkräfte sichern
Ein zentrales Anliegen des Vereins bleibt die Fachkräftesicherung. Mit rund 180 Mitgliedern aus 17 Branchen setzt sich die Gesundheitsregion EUREGIO aktiv für die berufliche Orientierung junger Menschen ein. Ein geplanter Höhepunkt: Eine Informationskampagne zu modernen Ausbildungswegen, die in Kooperation mit Schulen und Mitgliedsunternehmen unter der Schirmherrschaft unseres Beiratsvorsitzenden Minister Dr. Philippi durchgeführt wird. Ein prominenter Gast aus der Raumfahrt oder Astrophysik soll die Kampagne bereichern. „Unsere Region bietet hochwertige Ausbildungsmöglichkeiten – das wissen viele Jugendliche nur nicht. Wir wollen helfen, diese Chancen sichtbar zu machen“, so Dr. Schumacher. Geplant sind u. a. Vorträge, eine Infomesse und Praktikumsangebote regionaler Unternehmen.
Auftakt ist die Frühlings-Visite am 15.05. beim Astronomischen Verein Grafschaft Bentheim in der Sternwarte Neuenhaus im Beisein des Bürgermeisters Günter Oldekamp. Die neue Dekanin des Campus Lingen der Hochschule Osnabrück, Prof. Dr. Liane Haak, wird in ihrem Impulsvortrag die Innovationspartnerschaft zwischen dem Campus Lingen und der Gesundheitsregion EUREGIO konkretisieren. „Es ist unser Ziel, die Bildungsangebote gemeinsam mit dem Verein Gesundheitsregion EUREGIO und allen Bildungspartnern in der Region weiter zu stärken und dabei alte Grenzen zwischen Akteuren, Sektoren und Ländern zu überwinden“, so Vizepräsident der Hochschule Osnabrück und Vorstandsmitglied der Gesundheitsregion EUREGIO Prof. Dr. Ingmar Ickerott.
Strategische Ausrichtung im Einklang mit Landespolitik
Dr. Schumacher hob außerdem die inhaltliche Nähe zum kürzlich veröffentlichten wirtschaftspolitischen Positionspapier des Landes Niedersachsen hervor. Insbesondere das Kapitel zur Nachwuchsgewinnung und Digitalisierung spiegelt viele Initiativen der Gesundheitsregion EUREGIO wider – von der Förderung dualer Studiengänge bis zur Etablierung innovativer Versorgungsmodelle wie dem Modellstudiengang „Multiprofessionelle Gesundheits- und Sozialversorgung“ am Campus Lingen.
Die Tagung wurde durch den Impulsvortrag von Dr. Vincent Hofbauer vom Universitätsklinikum Münster (UKM) – Vorstandsmitglied der Gesundheitsregion EUREGIO – zum Projekt „Network 360 Grad – health + innovation region“ abgerundet. „Gesundheitsversorgung darf nicht an Grenzen aufhören. Mit dem Network 360° – health + innovation region wollen wir als UKM die einzigartige Grenzregion zwischen den Niederlanden, NRW und Niedersachsen stärken, neue nachhaltige Lösungen finden und dabei die Gesundheitsregion EUREGIO mit unseren klinischen Einrichtungen vernetzen und unterstützen“, so Hofbauer.
Die Teilnehmenden verließen die Tagung mit neuen Impulsen, gestärkten Kooperationen und einem gemeinsamen Ziel: Die Gesundheitsversorgung der Region aktiv mitzugestalten.
Kontakt für Rückfragen:
Dr. Arno Schumacher (Vorsitzender) und Thomas Nerlinger (Geschäftsführender Vorstand) info@gesundheitsregion-euregio.eu