Universitätsklinikum Münster stärkt als Neumitglied die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung

Das Universitätsklinikum Münster (UKM) und der Verein Gesundheitsregion EUREGIO ziehen zur Stärkung der regionalen Gesundheitskompetenz künftig an einem gemeinsamen Strang: Das UKM tritt dem grenzüberschreitend agierenden Gesundheitsnetzwerk als Neumitglied bei.

Der Vorsitzende der Gesundheitsregion EUREGIO, Dr. med. Arno Schumacher, zeigt sich besonders erfreut: „Unsere regionale Gesundheitswirtschaft mit ihren kompetenten Leistungsanbietern und hervorragenden Strukturen bietet ideale Rahmenbedingungen für Spitzenmedizin. In unserer Gesundheitsregion EUREGIO leben in Teilen Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens (NRW) und den Niederlanden 3,4 Millionen Menschen in 129 Städten und Kommunen. In unserem stark wachsenden grenzüberschreitenden Gesundheitsnetzwerk begeistern sich mittlerweile rund 160 Mitglieder von der Grafschaft über die Region Twente bis ins Münsterland. Wir freuen uns sehr, mit dem UKM einen weiteren höchstkompetenten Kooperationspartner an der Seite zu haben.“

Thomas Nerlinger, Geschäftsführer, Vorstand und Projektleiter der Gesundheitsregion EUREGIO, fügt hinzu: „Damit stärken wir die enge Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedskrankenhäusern EUREGIO-KLINIK in Nordhorn, St. Bonifatius-Hospitalgesellschaft in Lingen und Ludmillenstift in Meppen, die zugleich akademische Lehrkrankenhäuser des UKM sind. Unser Mitglied Niels-Stensen-Kliniken in Osnabrück verbindet in Forschung und Lehre eine langjährige Zusammenarbeit mit dem UKM und der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster.“ Der Verein Gesundheitsregion EUREGIO hat nach Darstellung von Nerlinger in den letzten fünf Jahren mehr als 15 Millionen Euro Drittmittel für Projektaktivitäten eingeworben – zuletzt rund zehn Millionen Euro mit dem vierjährigen Projekt „Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo)“ beim Innovationsfondsantrag. „Feierlicher Projektstart im Beisein des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn wird in Abstimmung mit dem Konsortialführer DAK-Gesundheit der 01.10.2019 in Nordhorn sein“, so Nerlinger und ergänzt: „Die Unterstützung durch die Fördermittelgeber ermöglicht uns einen innovativen Gestaltungsspielraum bei der Sicherung der Gesundheitsversorgung zum Wohle der Menschen mit dem Ziel der Stärkung unserer ländlichen Region. Dabei spielt die Digitalisierung eine bedeutsame Rolle. Gemeinsam mit dem UKM wollen wir neben unseren aktuellen Projekten Dorfgemeinschaft 2.0 und Apotheke 2.0 – unter der Schirmherrschaft des NRW-Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann – weitere innovative Projekte auf den Weg bringen.“

„Das UKM ist eine der leistungsstärksten Universitätskliniken in NRW. Insgesamt sind aktuell mehr als 10.800 Menschen am UKM und bei den Töchterfirmen beschäftigt. Die grenzüberschreitende Vernetzung ist für das UKM daher sehr bedeutsam“, betont Prof. Dr. Dr. Robert Nitsch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. Der Beitritt in die Gesundheitsregion EUREGIO ist für Nitsch ein wichtiger Schritt, Hochleistungsmedizin in der Region bedarfsgerecht nutzbar zu machen und langfristig ein innovatives internationales Netzwerk zu unterstützen. Auch andere Bereiche der UKM profitieren von dem Beitritt. „Das UKM soll ein sogenanntes ,Magnetkrankenhaus‘ werden, ein Qualitätsmodell, das neue Formen der interdisziplinären und sektorenübergreifenden Zusammenarbeit aller Berufsgruppen vorsieht – so auch mit unseren akademischen Lehrkrankenhäusern in der Gesundheitsregion EUREGIO“, kündigte Nitsch an.

Und UKM-Pflegedirektor Thomas van den Hooven ergänzt: „Gerade erst sind wir in Gesprächen mit einer Pflegeschule im niederländischen Hengelo. Wir bieten den dortigen Absolventen perspektivisch Praktika in vielen Disziplinen, die nur ein breit aufgestelltes Haus anbieten kann. Die Niederländer profitieren so von den Erfahrungen an einem universitären Haus und wir profitieren von wirklich hervorragend ausgebildeten Pflegekräften.“

Das UKM und die Gesundheitsregion EUREGIO arbeiten nach Darstellung von Nerlinger und Nitsch aktuell an mehreren Innovationsfondsanträgen im Bereich Neue Versorgungsformen, die unter Beteiligung weiterer Projektpartner in den nächsten Monaten beim Gemeinsamen Bundesausschuss eingereicht werden sollen. Dazu zählt ein Projekt im Erkrankungsgebiet Diabetes Mellitus unter Beteiligung der Medizinischen Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie mit dem Direktor Prof. Dr. med. Hartmut Schmidt.

In einem weiteren Projekt soll unter Beteiligung des PD Dr. med. Philipp Lenz (Internist, Gastroenterologe, Palliativmediziner), Oberarzt der zentralen Einrichtung für Palliativmedizin, die Palliativversorgung im ländlichen Raum verbessert werden. Zum Konsortium zählen neben UKM und Gesundheitsregion EUREGIO insbesondere das UKM Marienhospital Steinfurt und die EUREGIO-KLINIK in Nordhorn. „Unser Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität dieser Patienten und ihrer Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht zum Beispiel durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher und psychosozialer Art“, so Lenz.

„Wir freuen uns, die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem UKM in Form einer Visite für unsere Mitglieder in den nächsten Monaten auch sichtbar zu machen“, so Nerlinger.

Pressemitteilung Universitätsklinikum Münster (UKM) vom 21.02.2019
Fotos Universitätsklinikum Münster (UKM)

Pressespiegel:
Grafschafter Nachrichten vom 28.02.2019
Westfälische Nachrichten vom 02.03.2019
Münstersche Zeitung vom 02.03.2019

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