Der geschäftsführende Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO freut sich über den zehnten Geburtstag und die erfolgreiche Vereinsentwicklung. Von links: Jörg Scholten, Dr. Arno Schumacher, Dr. Markus Kirschner, Thomas Nerlinger, Kersten Büter. Foto: Franz Frieling.
Rund 100 Gäste folgten der Einladung zur spontanen Jubiläumsveranstaltung am 30.06.2021 in den Manz-Saal des NINO HOCHBAU Kompetenzzentrum Wirtschaft. Da sich die Inzidenz in den letzten Wochen erfreulicherweise rückläufig entwickelte, konnte die Veranstaltung mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen recht spontan durchgeführt werden.
Der Vorsitzende Dr. Arno Schumacher stellte seine Begrüßung unter das Motto „Neuer Horizont“ – gleichnamiger Titel der Jubiläumsbroschüre. „In diesem Gebäude ganz oben im Konferenzraum der Kanzlei Veddeler und Partner wurde am 21.06.2011 unser Verein gegründet. Was sich entwickelt hat, ist eine Erfolgsgeschichte, die sich zum einen messen lässt an der Zahl der Mitglieder, die von 30 auf rund 180 angestiegen ist, an der Zahl der Veranstaltungen und Visiten, die wir organisiert und durchgeführt haben, und das waren etwa 38 Ereignisse und Erlebnisse sowie an den erfolgreichen Projekten Dorfgemeinschaft 2.0, Apotheke 2.0 und Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo). Die Wichtigkeit der Themen, wir reden von Überlebenswichtigkeiten. Wir haben durch unsere Aktivitäten, durch unsere Projekte und Vernetzungen ganz besonders in den zurückliegenden Monaten verstärkt die Erkenntnis gewonnen, dass wirksame und zielorientierte Vereinsarbeit ein überregionales Netzwerken erfordert. Wir behalten im Auge, dass wir ständig für unsere Mitglieder an der Attraktivität des Vereines arbeiten müssen, größtmögliche Akzeptanz und Unterstützung für unsere Themen suchen. Dabei muss auch die Marschroute überprüft und von Zeit zu Zeit angepasst werden. Als Titel unserer phantastischen, ganz tief das Herz unseres Vereines durchleuchtenden Jubiläumsbroschüre des BVB Verlages lautet: Neuer Horizont“, so Schumacher und unterstrich: „Wir wollen und werden als Verein Lichtstreifen am Horizont suchen und uns auch mit übergeordneten Themen beschäftigen. Relevant greifbar überregional, Entwicklungen der Gesundheitsstrukturen auch überregional und grenzüberschreitend, mit der Zielsetzung einer Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung.“
Thomas Nerlinger, Geschäftsführer und Projektleiter, blickte in seinem Kurzvortrag zurück auf bedeutsame Meilensteine der erfolgreichen Vereinsgeschichte und dankte allen Mitgliedern, Wegbegleitern, regionalen Akteuren, Sponsoren und dem gesamten Team für die großartige Unterstützung. Zugleich zeigte Nerlinger die Chancen einer künftigen positiven Entwicklung auf. „Ein Beirat wird uns mit hoher Kompetenz beratend zur Seite stehen. Die spontanen Zusagen sind ein Beleg für den Stellenwert unserer Gesundheitsregion EUREGIO und stiften uns große Dankbarkeit“, so Nerlinger und ergänzt: „Nachfolgende Akteure – meist auch langjährige Vereinsmitglieder – haben bereits zugesagt: Beirats-Präsident Minister Karl-Josef Laumann (Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen), Andreas Storm (Vorstandsvorsitzender DAK-Gesundheit), Rob Welten (Präsident des EUREGIO-Zweckverbandes), Prof. Dr. Hugo Van Aken (UKM) , Prof. Dr. Alex W. Friedrich (UMCG).“
Prof. Dr. Dr. Hugo Van Aken, amtierender Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Münster (UKM), fasste in seinem Grußwort die vergangenen 18 Monate SARS-CoV-2-Pandemie anschaulich durch Filmbeiträge, Fotos und statistische Übersichten zusammen. Der Niederländische Fernsehsender NOS berichtete am 27.03.2020 und 15.06.2020 von der Unterstützung und Hilfsbereitschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und des UKM bei der Versorgung niederländischer Corona-Patienten. Van Aken betonte die Niederländische Dankbarkeit in Form eines deutsch-niederländischen „Matjesessens“ und dem Besuch des Bundespräsidenten und des Niederländischen Botschafters Wepke Kingma beim UKM.
Prof. Dr. Alex W. Friedrich, amtierender Direktor Abt. Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Reichsuniversität Groningen und künftiger Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKM, skizzierte in seiner Keynote Lehren aus der Pandemie für die Grenzregionen und Europa. „Die Pandemie zeigt uns, dass wir mehr Europa brauchen. Die Grenzregion zeigt uns wie. Die COVID-19 Pandemie zeigt deutlich die Schwächen der mangelnden Abstimmung zwischen den EU Mitgliedstaaten und dass sich das Virus durch keine Grenze stoppen lässt. Vor allem die Bürger der Grenzregionen spüren das. Beim Testen, den Lockdownmaßnahmen, der Impfreihenfolge. Was in Deutschland in Bezug auf den Länderflickenteppich kritisiert wird, geschieht zum Vorteil des Virus genauso auf Europäischer Ebene. So findet das Virus immer Schlupflöcher zur Verbreitung. Hauptgrund hierfür ist, dass jahrzehntelang Gesundheit – immerhin einer der wichtigsten Sektoren – kein Europäisches Thema werden durfte. Umdenken ist jetzt gefordert. Jetzt ist jedem klar, dass nicht nur Öffentliche Gesundheit ein klares europäisches Thema ist, sondern auch die Gesundheitsversorgung an sich und die hiermit verbundene Gesundheitsinnovation. Sie bedürfen endlich der europäischen Vernetzung. Wir haben jetzt die Chance in den kommenden 10 Jahren gemeinsam die European Union of Health zu schaffen. Wo könnte das besser funktionieren als in unserer Europäischen Grenzregion. Lassen Sie uns hier zeigen, wie die Vernetzung verschiedener Gesundheitssysteme funktionieren kann. Zum Wohle der kommenden Generation und zu unser aller Schutz.“
Prof. Dr. Ingmar Ickerott, seit März 2019 Dekan der Fakultät Management, Kultur und Technik, Vizepräsident für Digitalisierung der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, hob in seinem Grußwort die Gemeinsamkeiten zwischen Hochschule und Gesundheitsregion EUREGIO hervor. Dazu zählen insbesondere die Forschungsaktivitäten im Forschungsprojekt Dorfgemeinschaft 2.0 der letzten sechs Jahre als Grundstein für die künftigen gemeinsamen Aktivitäten.
Musikalisch wurde der Abend von Chanania Schulz begleitet.
Impressionen zur Jubiläumsveranstaltung, Fotos: Franz Frieling