„So einfach geht das?“ – Das Projekt ReKo führt Tablets ein

„Wir wollen die Digitalisierung vorantreiben, nicht nur bei unseren Case Managern, sondern auch bei unseren Klienten!“ Mit diesem Leitsatz begann Anfang des Jahres ein großes Kapitel im ReKo Projekt: die Einführung von Tablets für die Klienten. Doch warum das ganze? Was sind die Ziele? Welche ersten Erkenntnisse gibt es?

Dass die Digitalisierung Einzug in unser Leben gefunden hat, ist schon seit über einem Jahrzehnt bekannt. Und auch, dass alles immer mobiler wird, ist schon ein alter Hut. E-Mails aus dem Park beantworten, mit mehreren Kollegen über eine Cloud an einem Dokument arbeiten oder sich abends mit Freunden per Videotelefonie treffen. Spätestens seit Corona ist dies bei vielen Personen Alltag. Doch gerade ältere Menschen fühlen sich mit den „neuen Medien“ überfordert. Doch ist es so, wie man denkt?

Einführung der Tablets mit klarem Ziel

Die Einführung der Tablets in das ReKo Projekt verfolgt ein klares Ziel: Die digitale Vernetzung zwischen den Case Manager*innen und Klienten sowie der Einstieg in die digitale Welt. Das besondere daran ist, dass jeder Klient mit dem Tablet seine eigenen Wünsche erfüllen kann. „Wir haben bewusst keine Vorgaben für die Benutzung der Tablets kreiert“ so Stefanie Göcken, die neben der Tätigkeit als Koordinatorin des Emslands zusätzlich für die Tablets zuständig ist. „Es sind keine Apps vorgegeben. Bei der Einweisung beim Klienten laden wir die ersten Apps herunter und stimmen uns mit den Interessen der Klienten ab, so kann jeder besonders am Anfang Hemmschwellen abbauen und sich mit der neuen Technologie zurechtfinden. Bei den Einweisungen der Tablets lassen wir uns viel Zeit, um eventuelle Berührungsängste und Unsicherheiten zu reduzieren“. So ist vor allem die Tagesschau App eine sehr beliebte App für Senioren. Aber auch die Vernetzung mit Kindern und Enkel via Skype (oder anderen Videochats) sind sehr beliebt.

Die Planung und Umsetzung

Die Planung war der Schlüssel in der Umsetzung des Projektes. Geplant sind 200 Tablets an die Klienten zu verteilen. In einem ersten Schwung im Februar wurden 80 Tablets bestellt. „Wir haben die Tablets direkt in ein Mobile Device Management System (Samsung Knox Manage) integriert, wodurch wir nicht den Überblick verlieren“ sagt Marcel Oude-Wesselink, der als Projektassistenz die technische Seite der Tablets begleitet.

„Durch dieses MDM System können wir bei Problemen direkt auf das Endgerät zugreifen oder es auch ggf. zurücksetzen. Auch Apps können per Knopfdruck auf allen Tablets gleichzeitig installiert werden“.

Viele unterschiedliche Anwendungen und Vorkenntnisse

Aus den ersten 50 verteilten Tablets lassen sich schon einige Rückschlüsse ziehen. So ist die Art der Verwendung dieser Tablets von Klient*in zu Klient*in unterschiedlich. Viele nutzen das Tablet für eine besser Kommunikation mit Familienangehörigen, andere wiederum warten sehnsüchtig auf das digitale Patientenportal, welches im Sommer den ReKo Klienten / Klientinnen zur Verfügung steht. Doch selbst der Entertainment Faktor steht oben auf der Prioritätenliste: ARD & ZDF Mediathek sind eben so gern gesehen wie die regionalen Zeitungen. Die Möglichkeiten, die ein Tablet Senioren und/oder pflegebedürftigen Menschen bietet, sind oft nicht bekannt.

Wie geht es weiter?

In Zukunft soll auch das digitale Patientenportal über die Tablets erreichbar sein, wodurch sich die Klienten immer und von überall auf Gesundheitsakten oder Krankheitsverläufe zugreifen können. Auch die verbesserte Kommunikation zu den Case Managern steht beim Patientenportal im Vordergrund.

Es werden auch weitere Aktionen geplant, um die Einbindung der ReKo Klienten in die Gesellschaft zu verbessern. So stehen wir im engen Austausch mit der Seniorenvertretung Lingen, die für ihr digitales Voranschreiten (Podcast, Zoom-Meetings etc.) bekannt sind.

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