In ihrer Mitgliederversammlung hat die EUREGIO am 24.01.2014 den People-to-People-EUREGIO-Preis an den ehemaligen Bürgermeister der niederländischen Gemeinde Dinkelland, Frans Willeme, verliehen. Damit ehrt der älteste grenzüberschreitende Kommunalverband in Europa das Engagement des Niederländers für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die deutsch-niederländische Nachbarschaft.
Das Präsidium der EUREGIO wählte Willeme zum diesjährigen Preisträger, da er als Bürgermeister von Denekamp (heute Dinkelland) maßgeblich zur besseren Verständigung über die Grenze hinweg beigetragen habe. Die interkommunale Kooperation zwischen Denekamp und der deutschen Nachbargemeinde Nordhorn wurde so zum Vorbild für viele andere Grenzgemeinden. Mit seiner unkonventionellen und mitreißenden Art habe er es geschafft, eine Brücke zwischen Deutschen und Niederländern zu schlagen, so EUREGIO-Präsident Günter Alsmeier in seiner Laudatio.
Die Vision eines Versorgungsgebiets
Zum 50-jährigen Jubiläum der EUREGIO beschrieb Willeme, der damals das Amt des EUREGIO-Präsidenten inne hatte, die Vision eines Versorgungsgebiets, in dem die Grenze des deutschen und niederländischen Teilgebiets keine hemmende Wirkung mehr habe. „Diese Vision hast du nicht nur in der Öffentlichkeit gepredigt, sondern auch maßgeblich mit umgesetzt“, so Alsmeier. Dabei sei Willeme immer darauf bedacht gewesen, die Unterschiede beider Länder, die die Besonderheit und den Reiz des Grenzgebiets ausmachen, zu pflegen.
People-to-People-EUREGIO-Preis
2014 zeichnet die EUREGIO bereits zum sechsten Mal jemanden mit dem EUREGIO-Preis aus. 2013 wurde die ehemalige Schulamtsleiterin des Kreises Borken, Ulrike Schwarz, für ihre Verdienste in der Förderung der Nachbarsprache geehrt. 2012 erhielt Geert Jansen, ehemaliger Kommissar der Königin in der Provinz Overijssel, den Preis für sein grenzüberschreitendes Engagement. Der ökumenische Kirchengarten OASE in Gronau-Losser bekam 2011 die Auszeichnung. 2010 ging der Preis an Johannes Hoven, Vorsitzender des Heimatvereins Suderwick. Den ersten Preis erhielt 2009 Erich Tilkorn, ehemaliger Regionalplaner bei der Bezirksregierung Münster.
Blick in die Zukunft
Frau Dr. Elisabeth Schwenzow, die vor einem Jahr die Geschäftsführung der EUREGIO übernahm, warf in ihrer Ansprache einen Blick in die Zukunft. Die EUREGIO werde auch in 2014 ihre Arbeit als Netzwerker, Koordinator und Initiator für die Zusammenarbeit zwischen Niederländern und Deutschen fortsetzen. In der neuen Förderphase des europäischen Förderprogramms INTERREG V „Deutschland-Nederland“ (2014-2020) stünden der deutsch-niederländischen Grenzregion mit den Fördermitteln der nationalen Partner und der Provinzen voraussichtlich ein Gesamtvolumen von rund einer halben Milliarde Euro für grenzüberschreitende Projekte zur Verfügung. Schwenzow rief alle Mitglieder auf, an der Entwicklung hochwertiger Initiativen und Projekte mitzuwirken. Des Weiteren sprach die EUREGIO-Geschäftsführerin die bevorstehende Änderung der Rechtsform an. Es sei geplant, dass die EUREGIO, die zurzeit als eingetragener Verein (e.V.) firmiert sei, zukünftig als grenzüberschreitender Zweckverband arbeite. Dies biete langfristig mehr Möglichkeiten und Verlässlichkeit.
Quelle: EUREGIO