Die Gesundheitsregion EUREGIO e.V. hat am 6. Juni 2024 eine umfassende Informationsveranstaltung zum Thema Pflege im „Ludwig“ in Nordhorn veranstaltet. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich von den unten aufgeführten Mitgliedern der Gesundheitsregion im Rahmen einer kleinen Pflegemesse über die verschiedenen Aspekte der Pflege- und Altersversorgung beraten zu lassen.
Unter den teilnehmenden Unternehmen und Institutionen waren:
– Firma Perick, die orthopädische und pflegerische Hilfsmittel vorstellte.
– Firma Braus, die Hebe- und Pflegehilfsmittel vorstellte.
– Bookholter | Nino Apotheke, die über pharmazeutische Betreuung in der Pflege informierte.
– Pflegestützpunkt Grafschaft Bentheim, die umfassende Informationen zur Pflegebedürftigkeit bereitstellte.
– Vechtetal Gruppe, die über ihre Tätigkeiten in der stationären und ambulanten Pflege, Tagespflege sowie IT-Technik informierte.
– Wohnwerk Stegink, die das Thema „Rund ums Einrichten“ für pflegegerechtes Wohnen thematisierte.
Eröffnung und Sommervisite im Ludwig
Im Anschluss an die Informationsveranstaltung fand die Sommervisite des Vereins in den Räumlichkeiten des Ludwig statt. Dr. Arno Schumacher begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder.
In seiner Ansprache hob er die drastischen Veränderungen in der Pflege innerhalb der letzten Jahre hervor. Mit Stand vom 28.5.2024 gibt es in der Bundesrepublik 11.680 vollstationäre Alten- und Pflegeheime mit rund 918.000 Plätzen.
Während in der Grafschaft Bentheim 1993 noch ein Überangebot an Pflegeheimplätzen bestand, ist 30 Jahre später die Nachfrage heute so hoch wie nie zuvor. Laut dem letzten Pflegebericht des Landkreises gab es 2019 etwa 7736 Pflegebedürftige in unsrer Region, die es zu versorgen gilt, Tendenz steigend. Daher gilt als wirksamer Lösungsansatz die Ambulantisierung und Spezialisierung in der Pflege, betonte Dr. Schumacher. Dieser Trend wurde auch in der Planung des neuen Ludwig berücksichtigt.
Vorstellung der Renovierungspläne durch Michael Maas
Michael Maas, einer der Geschäftsführer von GMP, stellte die umfangreichen Renovierungspläne des Ludwig vor. Die Einrichtung, die im Jahre 1993 erbaut wurde, wird mit einem Budget von 30 Millionen Euro modernisiert. Die Ausschreibung zur Neugestaltung der Einrichtung war deutschlandweit erfolgt. „In ganz Deutschland hat sich niemand für diesen Modernisierungs- und Renovierungsauftrag interessiert – außer uns“, beschrieb Maas die Situation. GMP bemüht sich sehr um regionale Konzepte. Michael Maas erläuterte, dass die gesamte Außenfassade des Gebäudes abgerissen und erneuert wird und nur die Grundmauern erhalten bleiben, um die energetischen Standards zu erfüllen. Die Renovierung umfasst auch die Neugestaltung der Wohnräume, die eine attraktive und autarke Lebensweise der Bewohner fördern. Er zeigte anhand der Grundrisse detailliert, welche Abschnitte des großen Gebäudes für welche Art von Wohnen genutzt und entsprechend renoviert werden. Die Zimmer behalten dabei ihre vorherigen Größen.
Zwei der Wohnblöcke sind für zwei der ambulanten Wohngruppen geplant; im dritten Wohnblock dazu alternative Nutzung, um in der Planung den zentralen Aspekt der Refinanzierung bestmöglich zu berücksichtigen.
In dem dritten hinteren Block entsteht:
- Ein Kindergarten der Lebenshilfe
- Tagespflege
- Kleine Wohneinheiten für junge Menschen, die im Rahmen ihrer Ausbildung in Nordhorn vorübergehend eine Unterbringung benötigen
In den beiden vorderen zwei Wohnblöcken oder Abschnitten sind etwa 120 ambulante Versorgungsplätze angedacht, vollstationäre Versorgung wird nicht mehr vorgesehen.
Übernahme des Betriebs durch Vechtetal Pflege GmbH
Eike Jonker, Geschäftsführer der Vechtetal Pflege GmbH, stellte das Unternehmen vor.
Die Bewohner können ihrem Bedarf entsprechend ambulante Pflegeleistungen buchen. Diese Leistungen sind ganz individuell änderbar. Dadurch, dass alle Leistungen vor Ort von einer Einrichtung, nämlich der Vechtetal GmbH erbracht werden, resultiert hohe Effektivität mit Kostenersparnissen. Außerdem sprach er über die täglichen Herausforderungen in der Pflege. Besonders die Suche nach Personal sei die größte Herausforderung.
Schon vor einigen Jahren sei er beeindruckt gewesen, wie lebendig das Ludwig wirkte: „Das Gebäude hat viel Historie: Wir bemühen uns, die guten Akzente der Vergangenheit positiv mit in die Zukunft zu nehmen“, sagt Eike Jonker.
Führung durch das noch nicht renovierte Ludwig
Nach einem Imbiss und erfrischenden Getränken folgte mit Unterstützung durch mehrere Mitarbeiter des Ludwig eine Gebäudeführung durch das Ludwig. Die Teilnehmer erhielten so einen Eindruck von den zukünftigen Wohnmöglichkeiten im Ludwig.
Die Gesundheitsregion EUREGIO e.V. bedankt sich bei allen Teilnehmern und Beteiligten für eine gelungene Veranstaltung und freut sich auf die weiteren Schritte zur Verbesserung der Pflege in der Region.
Dr. Arno Schumacher