Foto (Fabian Strothmann): Unter Einhaltung der Covid19-Hygienemaßnahmen konnte dieses Treffen in den großzügigen Räumlichkeiten des NINO-Hochbaus stattfinden und fotografisch festgehalten werden
Am Donnerstag den 09.07.2020 war die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) zu Gast im NINO-Hochbau in Nordhorn, um als Dozent bei der DGCC-Weiterbildung für die ReKo-Case-Manager mitzuwirken. Herr Andreas Basten und Frau Ann-Kathrin Kraffzig waren vertretend für die EUTB Grafschaft Bentheim (Nordhorn) vor Ort, Frau Bernhardine Schiering vertrat die EUTB Landkreis Emsland (Meppen).
Die EUTB ist in Deutschland mittlerweile mit 500 Standorten vertreten, davon befindet sich eine Stelle in der Grafschaft Bentheim (Nordhorn) und drei Stellen im Landkreis Emsland (Lingen, Meppen, Aschendorf). Sie übernimmt die kostenlose, unabhängige Beratung und Unterstützung von Menschen mit körperlicher und /oder geistiger Behinderung, sowie deren Angehörigen (nach SGB IX §32). Die Beratung findet in den Beratungsstellen aber auch bei den Betroffenen zu Hause statt.
Frau Schiering betonte, dass jeder Ratsuchende stets willkommen ist und die Mitarbeiter der EUTB gewillt sind, bei allen Problemen im Leben eines Menschen mit Behinderung beratend zu unterstützen. Gerne helfen sie z.B. bei Antragstellungen, Rechtsfragen aber auch der Suche nach Versorgungsangeboten. Ein Behindertenausweis ist keine Voraussetzung für den Zugang zu dieser Leistung, die Beratung ist frei zugänglich für alle.
Eine Besonderheit der EUTB ist der Grundsatz „Betroffene beraten Betroffene“, das bedeutet, dass 50% der Berater der EUTB selbst eine Behinderung haben. Dies hat zum Vorteil, dass die Klienten auf Augenhöhe beraten werden und dadurch eine gute Beziehung zwischen Berater und Ratsuchendem entsteht. Die Berater verstehen sich als Lotsen, die den Betroffenen begleiten, jedoch nie „das Steuer“ übernehmen. Selbstbestimmtes Handeln und Hilfe zur Selbsthilfe spielen hierbei eine zentrale Rolle.
In einem gemeinsamen Austausch über die Aufgabengebiete der EUTB und des ReKo-Projektes wurden viele gemeinsame Synergien festgestellt und ein weiterer Schritt zu einer guten Vernetzung der Gesundheitsdienstleister für die Modellregionen Emsland und Grafschaft Bentheim getan. Die EUTB und die ReKo-Case-Manager freuen sich schon auf die gemeinsame Zusammenarbeit und sind sich sicher, dass diese ein Zugewinn für die Hilfebedürftigen Menschen der Region bedeutet.
Die ReKo-Case-Manager starteten am 01.08.2020 mit ihrer Arbeit an ihren dezentral angesiedelten Standorten. Dies sind die emsländischen Krankenhäuser in Meppen, Thuine, Lingen, Sögel und Papenburg, die EUREGIO-KLINIK Nordhorn, sowie die Pflegestützpunkte beider Landkreise und das Grafschafter Familienservicebüro in Uelsen und in Bad Bentheim. Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Versorgungsqualität durch digitale Vernetzung von Gesundheitsdienstleistern und die individuelle Unterstützung von Hilfebedürftigen durch Case-Management. Insgesamt 15 ReKo-Case-Managerinnen freuen sich unter der Projektleitung von Herrn Thomas Nerlinger (Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO) sowie unterstützt von Hanna Reurik (Koordinatorin Grafschaft Bentheim) und Stefanie Göcken (Koordinatorin Emsland) auf diese verantwortungsvolle Aufgabe und über das wachsende Netzwerk in der Region.